Schiele Tranchenwechsel

Tranchen-
Wechsel

Ein frischer Blick auf neue Werke

Die großen Ausstellungen der Landesgalerie werden bis zu 15 Monate lang gezeigt. Diese langen Laufzeiten verlangen eine Konzeption, die zahlreiche Wechsel beinhaltet, da viele Werke unter dauerhaftem Ausstellungslicht leiden und Ruhephasen benötigen.

Davon sind vor allem Arbeiten auf Papier betroffen. Wir haben daher Wechsel von Kunstwerken vorgesehen, wobei wir danach trachten, die Attraktivität der Ausstellungen selbst auf einem hohen Niveau zu stabilisieren. Mit anderen Worten: Wenn hochkarätige Werke die Ausstellungen verlassen kommen in zahlreichen Beispielen hochkarätige neue Werke hinzu. Für die Besucherin und den Besucher ergibt sich damit ein zusätzlicher Anlass, das Museum noch einmal zu sehen, weil die Ausstellungen sich verändern und viele neue Bilder zu sehen sind.

Ein Beispiel soll zeigen, wie ausgewogen der Wechsel der Kunstwerke funktionieren kann. Mit 27. August 2019 wird eine frühe Rötelzeichnung Egon Schieles, Mutter mit Kind (Madonna) der Landessammlungen Niederösterreich in der Ausstellung „Ich bin alles zugleich“ durch die Darstellung einer schwangeren Frau des Jahres 1910 aus Privatbesitz ergänzt.

Warum werden diese Werke in einer Ausstellung gezeigt, wo es um Selbstdarstellung geht? Egon Schiele hatte ein sehr kompliziertes Verhältnis zu seiner Mutter; immer wieder stellte er sich die Frage, wie er aus einer so fremden Frau wie seiner Mutter wachsen konnte. Das war wohl der Anlass für den Künstler, sich auf einer Klinik mit der Geburt des Menschen auseinanderzusetzen. So ist die wunderbare Gouache-Arbeit Schieles – als Porträt einer schwangeren Frau – entstanden, die im letzten Jahrhundert nur selten in Ausstellungen zu sehen war.

Christian Bauer

 

Zur Ausstellung

 

Abbildung:

  • Credit: Egon Schiele, Frontale Ansicht eines Frauentorsos mit dickem Bauch, Sammlung E. und H. H.

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