Weltberühmt in Krems

Der Kremser Schmidt

LG-News_Kremser-Schmidt.jpgAusstellung „Kunstschätze vom Barock bis zur Gegenwart“, Foto: Kunstmeile Krems

Martin Johann Schmidt ist der letzte Maler des Barocks und zugleich der erste Künstlerstar europäischen Formats in Niederösterreich. Geboren am 25.September 1718 in Grafenwörth war Schmidt Schüler des Malers Gottlieb Starmayr. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte Schmidt in Krems-Stein, von wo aus er hauptsächlich an Kirchen und Klöstern der Umgebung arbeitete. Sein Werk ist etwa in der Pfarrkirche in Stein, in der Piaristenkirche Krems, aber auch in einer Apotheke am täglichen Markt in der Kremser Innenstadt zu sehen. Später schuf er in seinem Heimatort ebenso Werke für zahlreiche Nachbarländer. Neben dem sakralen Werk erweiterte Schmidt in den 1780er-Jahren seine Bildwelt um mythologische Darstellungen, Genreszenen und Charakterköpfe, die sich an niederländischen Vorbildern des 17. Jahrhunderts orientieren.

Aktuell sind sieben herausragende Beispiele des Kremser Schmidt aus den Landessammlungen Niederösterreich in der Ausstellung „Kunstschätze vom Barock bis zur Gegenwart“ zu sehen. Es sind die ältesten Kunstwerke in der Schau und markieren den Beginn der Reise durch 250 Jahre österreichische Kunstgeschichte.
Die großformatige Kreuzigungsszene ist aus dem Jahr 1795. Die einzelnen Figuren sowie die Gesamtkomposition zeichnen sich durch Gesten und Bewegtheit aus. Drei um das Kreuz Jesu platzierte Männer deuten spottend auf den Messias. Die Szene wird von weiteren Ereignissen umrahmt. Rechts im Vordergrund würfeln etwa drei Soldaten um die Kleidung Christi. Die hereinbrechende Dunkelheit wird durch dunkle Brauntöne dargestellt. Nur Jesus und seine direkte Umgebung sind durch die letzten Sonnenstrahlen beleuchtet.
Neben religiösen Darstellungen dieser Art, die den Ruhm und typischen Stil Martin Johann Schmidts ausmachen, schuf der Maler eine Reihe von kleinformatigen Ölbildern, die alltägliche beziehungsweise weltliche Szenen aus seiner Zeit beschreiben. Ein Beispiel hierfür ist das gezeigte Werk „Der Zahnbrecher“ von 1787. Gekonnt setzt der Meister die dramatische Szene mittels Bildaufbau und Lichtführung in den Mittelpunkt.  

Die Ausstellung „Kunstschätze vom Barock bis zur Gegenwart“ läuft noch bis 11.Februar 2024. Ab 09.März 2024 werden Werke des Kremser Schmidts in der neuen Sammlungspräsentation „Unterwegs. Reise in die Sammlung“ gezeigt. Neben religiösen Darstellungen werden auch einige mythologische Szenen zu sehen sein, wie etwa „Pan überrascht eine schlafende Nymphe“ von 1782.

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