Hermann Nitsch

85. Geburtstag des Künstlers

Hermann-Nitsch-Werk.jpgAusstellungsansicht „Kunstschätze vom Barock bis zur Gegenwart“, Foto: Christoph Fuchs

Hermann Nitsch wurde am 29. August 1938 in Wien geboren und zählt zu den österreichischen Ausnahmekünstlern der Nachkriegszeit. Er wurde mit einigen Auszeichnungen gewürdigt und erhielt 2005 den Großen Österreichischen Staatspreis für Bildende Kunst. Heute hätte Hermann Nitsch seinen 85. Geburtstag.

Gemeinsam mit seinen Künstlerkollegen Otto Muehl und Adolf Frohner ließ sich Nitsch 1962 in einem Keller der Wiener Perinetgasse „einmauern“ und nach drei Tagen öffentlichkeitswirksam wieder befreien. Die legendäre Aktion „Die Blutorgel“ zielte darauf ab, jegliche Normen von Kunst und ihrer Betrachtung in Frage zu stellen und gilt als die Geburtsstunde des Wiener Aktionismus.

Nitsch legte in der Aktion und dem daraus entstandenen Manifest die Grundzüge seines Orgien Mysterien Theaters dar. Seine Kunst ist Prozess, seine Malerei das Ergebnis einer rituellen Handlung. Ein wiederkehrendes Motiv bei Nitsch ist die Kreuzigung. So auch in seinem Werk „Kreuzwegstation“ von 1992, das aktuell in der Ausstellung „Kunstschätze vom Barock bis zur Gegenwart“ zu sehen ist. Das gekreuzigte Malhemd des Schöpfers ist auf einer horizontalen Holzlatte in der Mitte einer 2 mal 3 Meter großen Leinwand aufgehängt und in schwarzer Ölfarbe getränkt.

Kunstschätze vom Barock bis zur Gegenwart bietet einen spannenden Parcours durch Österreichs Kunstgeschichte der letzten 250 Jahre. Das älteste Werk der Schau ist eine großformatige barocke Altartafel von 1772 von Martin Johann Schmidt. Das jüngste Gemälde schuf Franziska Maderthaner im Jahr 2021. In den 1960er- und 70er-Jahren wurden die konventionellen Kunst- und Werkbegriffe durch Hermann Nitsch, Arnulf Rainer, Maria Lassnig und Padhi Frieberger um zahlreiche Dimensionen erweitert: materiell, formal und radikal. Sie zählen zu Österreichs bedeutendsten Künstler:innen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

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