Alpine Seilschaften: Kinder.Kunst.Info

In der Kinder.Kunst.Info stellen wir Euch spannende Kunstwerke aus einer Ausstellung auf der Kunstmeile Krems vor. Dieses Mal im Fokus: „Alpine Seilschaften. Bergsport um 1900“ in der Landesgalerie Niederösterreich. Die Schau zeigt den Beginn des Bergsports in Niederösterreich vor mehr als 100 Jahren: Klettern, Skifahren und Rodeln wurden damals für viele Menschen zum beliebten Zeitvertreib. Gesportelt wurde in der Gegend um die Rax und den Semmering, einem Bergmassiv in Niederösterreich.

Alpine-Seilschaften-1.jpgEduard Ratzer: Landschaftsrelief des Rax- und Schneeberggebietes (Maßstab 1:7500), 1937, Wien Museum

Landschaftsrelief des Rax- und Schneeberggebietes

Ein riesiges Modell in der Ausstellung zeigt das Rax-Gebiet. Diese Region ist bekannt für beeindruckende Berge, Täler, Wälder und Wiesen. Sie liegt in Niederösterreich und der Steiermark. Menschen gehen seit mehr als 150 Jahren im Rax-Gebiet Klettern, Skifahren und Wandern. Unzählige Menschen wurden von der Gegend inspiriert – auch die Persönlichkeiten und Künstler der Ausstellung „Alpine Seilschaften“. Warst du auch schon auf der Rax? Das Modell ist mehr als drei Meter lang und zwei Meter breit! Es ist sehr detailgenau. Wenn du in der Ausstellung ganz genau hinsiehst, kannst du die einzelnen Wanderwege entdecken! Sehr gut zu sehen ist auch der Gipfel der Rax, der höchste Berg im Gebiet. Er ist 2.007 Meter hoch! Nach ihm wurde die ganz Region benannt.

 Otto Barth, Morgengebet der Bergfuehrer auf dem Grossglockner, 1911 (c) Alpenverein Museum Oesterreichischer AlpenvereinOtto Barth: Morgengebet am Großglockner, 1911, 176 x 188 cm © Alpenverein-Museum Österreichischer Alpenverein

Otto Barth: Morgengebet am Großglockner

Bist du schon einmal auf dem Gipfel eines Berges gestanden? Wie fühlt sich das an? Stolz? Erschöpft? Stell dir nun vor, wie sich die beiden Bergsteiger auf diesem Bild fühlen. Sie klettern gerade die letzten Meter zum Gipfel des Großglockners hinauf. Der Großglockner ist der höchste Berg in Österreich. Er ist ganze 3.798 Meter hoch! In der Szene auf dem Bild scheint es sehr kalt und windig zu sein. Das Gipfelkreuz ist von viel Schnee bedeckt, den der Wind nach rechts gedrückt hat. Doch die Stimmung ist nicht nur eisig und kalt, sondern auch warm und hell. Die Sonne geht auf und der Schnee leuchtet richtig. Schau dir einmal den linken Bergsteiger an. Er hat die Hände zum Gebet gefaltet. Ob er sich vielleicht für den gelungenen Aufstieg bedanken möchte? Das ist ein großartiges Gefühl, wenn man etwas erreicht hat, auf das man stolz sein kann, oder?

 Alpine-Seilschaften-3.jpgGustav Jahn: Winterlandschaft mit Schifahrern, ohne Datum, 121,5 x 182 cm © Österreichscher Touristenklub

Gustav Jahn: Winterlandschaft mit Schifahrern

Auf diesem Werk ist die Skiausrüstung zu Beginn des Skisports vor mehr als 100 Jahren sehr gut zu erkennen. Welcher Unterschied zur heutigen Skiausrüstung fällt dir auf? Der größte Unterschied ist, dass damals mit einem langen Stock gefahren wurde – dem Einstock. Er konnte bei Lawinen auch als Suchstock verwendet werden, um Verschüttete unter dem Schnee zu finden. Ein wichtiger Erfinder für den Skisport war Mathias Zdarsky. Er erfand 1896 den sogenannten Alpenski oder Lilienfelder Schneeschuh. Mit diesem kurzen Ski mit einer Stahlbindung konnten Skifahrer:innen auch im steilen Gelände gut gefahren. Davor gab es nur den norwegischen Ski, der sehr lange war, und vor allem fürs flache Gelände geeignet. Lifte gab es damals keine. Wer auf den Berg hinauf wollte, musste mit den Skiern bergauf gehen. Wenn es dafür zu steil war, wurden die Skier getragen. Dafür gab es einen ledernen Trageriemen. Das klingt richtig anstrengend!

Alpine-Seilschaften-2.jpgGustav Jahn, Bergsteiger am Bismarcksteig auf der Rax © Landessammlungen NOE

Gustav Jahn, Bergsteiger am Bismarcksteig auf der Rax

Dieses Bild zeigt zwei Menschen beim Bergsteigen. Es wurde vor über 100 Jahren vom Künstler Gustav Jahn gemacht. Das Bild gibt uns einen sehr guten Einblick, wie Menschen damals auf die Berge gestiegen sind. Was fällt dir auf? Welche Kleidung tragen die beiden? Die Dame trägt eine weite Hose und eine modische Kappe. Gesichert sind die beiden Bergsteiger:innen mit einem einfachen Seil, das um den Bauch gebunden ist. Heute tragen Bergsteiger:innen zum Schutz vor herabfallenden Steinen einen festen Helm. Das Sicherungsseil wird mit dem Klettergurt, den man am Körper trägt, verbunden. Funktionskleidung schützt vor Kälte und Hitze.
Welchen Sport betreibst du gerne? Hast du dafür eine spezielle Sportausrüstung zu Hause?

Tipp:
In der Tour „Gipfelstürmer:innen“ im Multimedia Guide der Landesgalerie Niederösterreich erzählt die Profibergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner mehr zu diesem Werk und ihren Erfahrungen im Profisport. Weitere Informationen im Multimedia-Guide.

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