Oskar Kokoschka, Selbstbildnis mit Stock

Doch ein politisches Bild

Doch ein politisches Bild

Doch ein politisches Bild

Manche Kunstwerke zeigen einen Menschen ganz privat und sind doch unglaublich politisch. Auch die Ruhe der Darstellung ist irreführend, denn das Gemälde entsteht in turbulenten Zeiten. Oskar Kokoschka hat Wien nach dem Bürgerkrieg des Jahres 1934 in Richtung Prag verlassen und wird hier bis zur Emigration nach England bleiben. Die politische Entwicklung holt den Künstler allerdings ein, denn die tschechische Regierung erlässt im Juni 1935 ein Gesetz, das Ausländern politisches Engagement untersagt. Wenn auch Staatspräsident Tomáš Garrigue Masaryk Kokoschka daraufhin die tschechische Staatsbürgerschaft verschafft, ist der Künstler über die Entwicklung Europas mehr als erschüttert.
Umgeben von autoritären Staatsformen (Ständestaat in Österreich, Nationalsozialismus in Deutschland), sieht sich der Künstler in der Rolle des Wanderers auf der Rast inmitten einer idyllischen Landschaft. Dieses Bild des Nachdenkens und Innehaltens ist eines der schönsten Selbstbildnisse des Künstlers überhaupt.

Oskar Kokoschka, Selbstbildnis mit Stock, 1935
© Land Niederösterreich, Landessammlungen Niederösterreich
Foto: Peter Böttcher

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