Herbert Boeckl, Das große Welttheater

Ein Abbild Österreichs

Ein Abbild Österreichs

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Herbert Boeckl beteiligt sich mit der Variation zu Calderons „Großem Welttheater“ am Wettbewerb für den Eisernen Vorhang zur Wiedereröffnung der Österreichischen Staatsoper im Jahr 1955. Nach Krieg und Besatzungszeit wird das Projekt zum zentralen Symbol der neuen Identität Österreichs. Boeckl, der die nachfolgende Künstlergeneration maßgeblich prägen sollte, definiert Österreich hier zwischen den Verwüstungen des Krieges und einer Öffnung für den internationalen Aufbruch. Calderons Vorlage wird zur surrealen Darbietung. Anstelle des Schöpfers, der das Weltgeschehen choreografiert, erscheint eine glatzköpfige Harlekinpuppe in rot-weiß-roter Hose, die eigentümliche Mischwesen herbeitrommelt. Die Jury war überfordert und gab Rudolf Hermann Eisenmenger den Vorzug, der – von Adolf Hitler bewundert – die Kriegsjahre von 1939 bis 1945 als Präsident des Wiener Künstlerhauses zugebracht hatte.

Das Werk ist von 12. Mai bis 6. November 2016 in der Ausstellung „Rot ich weiß Rot. Kritische Kunst für Österreich“ im Forum Frohner zu sehen.

Herbert Boeckl, Das große Welttheater, 1955
© Land Niederösterreich, Landessammlungen Niederösterreich
Foto: Peter Böttcher

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