Die Farbe Rot und der Lebenssaft

Die Farbe Rot und der Lebenssaft

Die Farbe Rot und der Lebenssaft

„Ich möchte eine sehr expressive Kunst machen“, sagt Hermann Nitsch, „eine Kunst, die wachrüttelt, die bewirkt, dass Menschen merken, dass sie existieren.“ Seine ersten Schüttbilder entstehen 1961. Auf große Leinwände werden Farbe und Blut geschüttet und gespritzt, mit der bloßen Hand verschmiert und nur selten mit dem Pinsel aufgetragen. Doch bald tritt die malerische Aktion und das Orgien-Mysterien-Theater in den Vordergrund – ein lebensbejahendes Fest des Seins, das alle Sinne anspricht und meist auf Schloss Prinzendorf in Niederösterreich, dem Wohnsitz des Künstlers, stattfindet. Anstelle von Malereien entstehen Relikte aus den Aktionen, etwa mit Blut gefärbte Stoffe und Gewänder. Erst in den 1980er Jahren malt Nitsch wieder Bilder. Nun fließen auch andere Farben ein, das Rot bleibt aber vorherrschend. Es ist die intensivste Farbe, Sinnbild für Fleisch und Blut, Liebe und Gewalt, Leben und Tod.

Hermann Nitsch, Schüttbild, 1986
© Land Niederösterreich, Landessammlungen Niederösterreich
Foto: Peter Böttcher

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