Arnulf Rainer

Impuls und Korrektur, Verdeckung und Enthüllung

Impuls und Korrektur, Verdeckung und Enthüllung

Impuls und Korrektur, Verdeckung und Enthüllung

Arnulf Rainer will kein klassisches Passbild von sich machen. Mittels eines Fotoautomaten fertigt er überzeichnete Selbstporträts an und schneidet hässliche Grimassen, um sich gegen die Erstarrung seines Ausdrucks zur Wehr zu setzen. In der Folge greift der Künstler in einem scheinbar zerstörerischen Akt in das Foto ein und übermalt es mit kräftigen Duktus, er kratzt in das Bild, attackiert es mit heftigen Pinselhieben. Gleichzeitig verstärkt er dadurch aber auch den Ausdruck des Gesichtes. „Ich sehe bei einem Bild sofort immer nur die schlechten Stellen“, betont Rainer. „Diese, die schwachen Stellen, zu vertuschen, eine nach der anderen so lange zu verdecken, bis ich nichts mehr sehe, hat mich zu den Übermalungen geführt. Also Liebe und Vervollkommnungsdrang.“ Der Künstler setzt sich dabei immer wieder mit den eigenen Ängsten, mit Auslöschung und Tod auseinander, er arbeitet bis zur völligen Erschöpfung und interessiert sich für die Geisteszustände psychiatrischer Patienten.

Im Arnulf Rainer Museum in Baden bei Wien ist bis zum 30. Oktober 2016 die Ausstellung „Arnulf Rainer. Pinselrausch“ zu sehen. www.arnulf-rainer-museum.at

Arnulf Rainer, Tannhäuser, 1972/1973
Sammlung Helmut Zambo, Badenweiler-WIen

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