Kunst, die benützt werden soll

Kunst, die benützt werden soll

Kunst, die benützt werden soll

Franz West zweifelt traditionelle Kunstregeln an. Mit viel Humor hinterfragt und erweitert er den Skulpturenbegriff. West ist gegen eine strikte Trennung von Kunstobjekt und Betrachtung, seine „Passstücke“ versteht er als „körpererweiternde Prothesen“, wobei die genaue Funktion meist rätselhaft bleibt. Die Objekte sollen, so die Aufforderung des Künstlers, von Besucherinnen und Besuchern getragen und an den Körper angepasst werden, sie sind somit Gebrauchsgegenstand und Skulptur. Erst durch die Verbindung mit einer Aktion werden sie zum Kunstwerk. Dabei verwendet der Künstler bewusst „arme“, also kunstferne Materialien, insbesondere Pappmaché und Gips. Arbeitsspuren sind immer sichtbar, nichts ist glatt und perfekt, die Werke bekommen dadurch einen beiläufigen, experimentellen Charakter. Auch wenn West – etwa im Außenraum – mit Aluminium arbeitet, weisen die Skulpturen deutliche Nahtstellen auf und veranschaulichen damit seine Abneigung gegen einen allzu glatten Perfektionismus.

Franz West, Passstücke, 1981
© Land Niederösterreich, Landessammlungen Niederösterreich
Foto: Rita Newman

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